Gab es für Sie in 2021 etwas, das unvergessen bleiben wird?

Dieses Jahr war insgesamt sehr ereignisreich. In unserem Projekt haben wir einen allerersten Blick auf die Daten gewagt, um sicherzustellen, dass unser Entzündungsmodell wie geplant funktioniert. Das war sehr aufregend, aber erfreulicherweise können nun wir beruhigt weiterarbeiten. Ein schöner Moment war, als wir nach fast eineinhalb Jahren erstmals wieder unsere Lehrveranstaltungen an der Medizinischen Fakultät in Essen in Präsenz durchführen konnten. Es hat unglaublich Spaß gemacht, nach all den Seminaren via Internet endlich wieder in einem Seminarraum zu stehen und mit den Studierenden direkt interagieren zu können. Das für mich wohl bedeutsamste Ereignis in diesem Jahr war, dass ich eine Professur für Didaktik in der Medizin antreten durfte – für die Unterstützung, die ich auf dem Weg dorthin erfahren habe, bin ich sehr sehr dankbar.

Was erstaunt Sie immer noch?

Wie wichtig Worte und Einfühlungsvermögen in der Arbeit mit Patient*innen sind. In diesem Jahr war ich selbst als Patient zu einer Untersuchung im Krankenhaus und habe mich – je nach Gesprächspartner – von einem Moment zum nächsten bestens aufgehoben und vollkommen verunsichert gefühlt. Am Ende ist alles gut gegangen – und ich habe einige anschauliche Zitate für Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen mitgenommen.

Wofür möchten Sie ihren Mitarbeitern danken?

Unserem Team bin ich unendlich dankbar für die Flexibilität und das Durchhaltevermögen während der ersten Monate der Pandemie, in denen wir nicht wie geplant mit dem Projekt starten konnten, und für das unglaubliche Engagement, mit dem die Studie jetzt vorangetrieben wird. Die Zusammenarbeit macht großen Spaß, an den Studientagen gehe ich immer gerne ins Forschungszentrum!

Wie sieht ein rundum gelungener Forschungstag aus?

Ich bin zufrieden, wenn neben den meist eher lästigen organisatorischen Aufgaben ausreichend Zeit für die Arbeit an Manuskripten, Vorträgen und vor allem für den Austausch mit den Kolleg*innen bleibt, da sich hierbei Probleme oft wunderbar lösen und spannende Ideen entstehen. Eine ausführlich Abendrunde mit unserem Riesenschnauzer und ein großer Teller Pasta bilden einen perfekten Abschluss.

Welche Ziele sehen Sie heute schon für 2022?

Eine wichtige Aufgabe wird die Weiterentwicklung des Lehrangebots für unsere Medizinstudierenden sein. In den nächsten Jahren tritt eine neue Ärztliche Approbationsordnung in Kraft, die mehr Raum für die Entwicklung kommunikativer und wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizinstudium vorsieht. Dadurch ergeben sich spannende Möglichkeiten, die Erkenntnisse aus den aktuellen SFB-Projekten direkt in das Medizinstudium zu übertragen.


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