6 Fragen an Professor Dominik Endres

Professor für Theoretische Kognitionswissenschaft an der Universität Marburg, PhD (Psychologie/Neurowissenschaft) und Diplom-Physiker

Was war Ihr Highlight im Jahr 2021?
Neben der Corona-Impfung war das Live-Retreat des SFB 289 in Jesteburg im vergangenen November definitv ein Highlight im Job.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?
Von meinen Studierenden und MitarbeiterInnen, von den Fragen meiner Kinder und dem interdisziplinären Austausch mit KollegInnen, auch über Fachbereichsgrenzen hinweg.

Was erstaunt Sie immer noch?
Wie jeder von uns imstande ist, mit der fehleranfälligen neuronalen „Wetware“ in unseren Köpfen – also unseren Gehirnen – kognitive Leistungen reliabel zu erbringen.

Wofür müssen Sie Ihren MitarbeiterInnen danken?
Meinen MitarbeiterInnen danke ich für das enorme Durchhaltevermögen unter pandemischen Bedingungen in den letzten zwei Jahren und die kreativen Lösungsansätze für die hierdurch entstandenen Probleme. Und zuallererst natürlich dafür, dass sie ihre Begeisterung für die Wissenschaft mit mir teilen – im Selbstverwaltungsalltag während Corona kann diese Begeisterung schon arg strapaziert werden.

Wie sieht ein rundum gelungener Forschungstag aus?
Mit dem Fahrrad ins Büro (dabei wache ich erst richtig auf), dann gemeinsame Projektdiskussionen mit meinen MitarbeiterInnen, bei denen sich modellgetriebene Vorhersagen einstellen, mit denen wir nicht gerechnet hätten (oder andere unerwartete Ergebnisse). Danach ein gemeinsames Mittagessen und ein Nachmittag so wie der Vormittag!

Welche Hürden gab es für Sie und Ihr Team in der konkreten Forschungsarbeit durch Corona?
Das experimentelle Arbeiten mit „körpernaher“ Sensorik und Stimuluspräsentation, wie z.B. Bewegungsaufzeichnung und Virtual-Reality-Headsets, war anfangs kaum noch möglich. Aber auch das Modellieren gestaltete sich weniger produktiv, weil die Interaktionsformate aus Vor-Corona-Zeiten, wie Diskussionen vor Tafel und Whiteboard bei persönlichen Treffen, so nicht mehr durchführbar waren. Inzwischen haben wir uns alle ganz gut an die digitalen Möglichkeiten gewöhnt, die auch Vorteile haben, zum Beispiel Interaktion auf Distanz und zeitliche Effizienz.