Stefanie HöMiniProjectGrant Stefanie Hölskenlsken (Bild links) widmet sich der Frage, ob sowohl Konditionierungsprozesse als auch verbale Suggestion immunologische Reaktionen beeinflussen. Im Bereich der immun-mediierten Erkrankungen im Vergleich zur Placebo-Analgesie liegen bislang weniger empirische Befunde vor. Allergische Reaktionen sind aber ein nützliches Modell, um den Einfluss von Behandlungserwartung und Lernprozessen auf Immunfunktionen zu untersuchen. Zudem ist es ein Vorteil, dass man diese in gesunden ProbandInnen untersuchen kann, wenn Histamin im Prick-Test als Testsubstanz verwendet wird. Der Titel der Arbeit: „Placeboeffekte auf Jucken und physiologische Hautreaktionen im Haut-Prick-Test – eine kombinierte Konditionierungs- und Open-Label-Placebo-Studie“. Die Ergebnisse könnten die Grundlage für weitere klinische Studien bei PatientInnen mit allergischen Reaktionen sein.MiniProjectGrant Jana Aulenkamp

Jana Aulenkamp (Bild rechts) untersucht im Zeitraum bis drei Monate nach einem Kaiserschnitt die Rolle der Erwartung für auftretende Beschwerden und Komplikationen. Der Einfluss insbesondere von Behandlungserwartungen auf persistierende postoperative Schmerzen und viszerale Symptome wie Übelkeit oder Verstopfung bei Sectio-Patientinnen wurde bisher noch nicht untersucht. Bei mehr als 200.000 Kaiserschnitten pro Jahr in Deutschland wird die Studie „Psychologische Einflussfaktoren auf postoperativen Schmerz und viszerale Beschwerden bei Patientinnen mit Sectio cesarea“ einen wichtigen Beitrag liefern. Geplant ist eine prospektive Untersuchung von psychosozialen Prädiktoren bzw. Risikofaktoren, insbesondere soll der Einfluss von therapiebezogenen Erwartungen und präoperativen Ängsten bei Sectio-Patientinnen analysiert werden.

Julia Stuhlreyer (Bild unten) wird untersuchen, inwiefern eine positive Behandlungserwartung PatientInnen, zum Beispiel durch Beobachtungslernen, beeinflusst, Placebos einzunehmen, und welchen Einfluss Persönlichkeitseigenschaften, Empathie und eine depressive Symptomatik haben. Forschungsergebnisse zeigen, dass bewusst eingenommene Placebos (Open-Label-Placebos; OLPs) die Schmerzreduzierung unterstützen können und zu einer geringeren Einnahme von Schmerzmedikamenten führen. Doch welche PatientInnen sind bereit, wissentlich Placebos einzunehmen, und wie kann die Akzeptanz und Bereitschaft, OLPs zu nehmen, gesteigert werden? Ein wichtiger Mechanismus ist wahrscheinlich die Behandlungserwartung der PatientInnen. Eine Möglichkeit, die Bereitschaft und die dementsprechende Behandlungserwartung zu steigern, könnte sein, dass PatientInnen bei anderen PatientInnen eine positive Wirkung der Behandlung mit OLPs beobachten. Um die positiven Effekte und die Integrierung von Beobachtungslernen in die Regelversorgung zu überprüfen, wird in dieser Studie untersucht, inwieweit Beobachtungslernen, vermittelt durch ein Video, die Erwartung an die eigene Verbesserung der Schmerzen und Beweglichkeit beeinflusst. Aus den Ergebnissen kann dann geschlussfolgert werden, welche Eigenschaften die Behandlungserwartung begünstigen oder benachteiligen, z.B. die Bereitschaft, Open-Label-Placebos einzunehmen.

MiniProjectGrant JuliaStuhlreyer