Wie Beruf und Familie glücklich machen

Dr. Tamas Spisak, Gruppenleiter am Universitätsklinikum Essen und Mitarbeiter des SFB-Projekts Z03, erzählt wie die Herausforderungen des Alltags mit zwei kleinen Kindern und einem anspruchsvollen Beruf zu schaffen sind.

Tamas Spisak liebt seine Arbeit. „Es ist so spannend, dass es mir schwerfällt aufzuhören", sagt der 35 jährige Computer Scientist, der seit vier Jahren am Universitätsklinikum Essen arbeitet, jetzt als Junior Research Group Leader. Aber natürlich möchte sein dreieinhalbjähriger Sohn Daniel gerne Fußball spielen und die drei Monate alte Tochter Malina fühlt sich auf seinem Arm, wie jeder auf dem Foto sehen kann, sehr wohl. Dass das nicht einfach unter einen Hut zu bringen ist, ahnt jeder.
Tamas bringt morgens den Sohn in den Kindergarten, dann geht’s auf zur Arbeit, seine Frau holt Daniel ab. Überhaupt erkennt Tamas Spisak den Einsatz seiner Frau in höchstem Maß an. Sie wird ein Jahr die kleine Malina betreuen und dann auch wieder selbst wissenschaftlich arbeiten. Die Elternzeit wollen sie sich teilen und endlich auch gemeinsam die Familie in Ungarn besuchen. Derzeit, mit den vielen Infektionen, die die Winterzeit im Kindergarten mit sich bringt, ist allerdings Improvisationstalent gefragt:
„Mir helfen die flexiblen Arbeitszeiten sehr, weil ich abends, wenn die Kinder schlafen, mal etwas fertig machen kann. Die Kollegen zeigen viel Verständnis für unsere Situation“, betont Tamas. In den Betreuungszeiten kommt bei wichtigen Meetings auch die vom SFB bezahlte Kinderbetreuung zum Einsatz. Es mache auch nichts, wenn sich in einem Zoom-Meeting mal ein Kinderlachen oder ein Weinen im Hintergrund nicht verhindern ließen.

Aber Tamas Spisak weiß auch, dass speziell seine Arbeit vor allem am Bildschirm vieles erleichtert: „Ich muss keine Patiententermine einhalten und kann meine Zeitplanung flexibel gestalten.“ Ein Pluspunkt, allerdings bedarf auch das Arbeiten zuhause mancher Erklärungen: „Ich muss meinem Sohn schon manchmal deutlich machen, dass der Papa genau jetzt nicht verstecken spielen kann, sondern erst arbeiten muss und das Versteckspiel etwas warten muss“. Mit drei Jahren, freut sich Tamas, versteht Daniel das schon gut. Und was ihn auch freut: „Wenn Daniel einmal auf seine Kindheit zurückblickt, wird er sagen 'Der Papa war oft zuhause und ich wusste immer was Papa gemacht hat'". Ab und an darf Daniel auch für eine Stunde mit ins Büro. „Er sitzt dann gerne wie ein Chef auf dem Bürostuhl und ist stolz.“ Es ist dem erfolgreichen Wissenschaftler und Computerspezialisten wichtig, „wenn Kinder sehen, dass Arbeit Spaß macht und sie verstehen wo Papa oder Mama sind, wenn sie nicht zuhause bei ihnen sind.“ Auch Malina darf sicher im Frühjahr zum ersten Mal Papas Arbeitsplatz sehen.