Studien untersuchen das per Infusion verabreichte Medikament Esketamin. Hier ist Ketamin als chemische Strukturformel gezeigt. © Zerbor/stock.adobe.com
Studien untersuchen das per Infusion verabreichte Medikament Esketamin. Hier ist Ketamin in der Molekülstruktur gezeigt.
Verbessern positive Erwartungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?
Etwa ein Drittel der Menschen mit Depression spricht nicht auf die Behandlung mit Antidepressiva an. Für den Erfolg der Behandlung von Depressionen spielen Vorerfahrungen und Erwartungshaltung der PatientInnen eine wichtige Rolle. Welche genauen neuronalen Mechanismen dem zugrunde liegen, wie bestimmte Bereiche des Gehirns zusammenwirken und sich so auf die Wirksamkeit von Antidepressiva (Esketamin) auswirken, haben wir in Projekt A08 unter anderem mit bildgebenden Verfahren untersucht.
Die Arbeiten in Projekt A08 haben wir mit dem Ende der ersten Förderperiode erfolgreich beendet. Mehrere andere Projekte haben die Ergebnisse aufgegriffen und führen nun die Forschung mit dem jeweiligen Schwerpunkt weiter.
Die Auswirkungen von Esketamin und Behandlungserwartung bei akuter depressiver Episode: eine pharmakologische fMRT (funktionelle Magnetresonanztomografie)-Studie.
Dieses Projekt verwendet pharmakologische fMRT kombiniert mit einem vollständig ausbalancierten Placebo-Design, um psychologische und neuronale Mechanismen zu untersuchen, die antidepressiven Effekten positiver Behandlungserwartung in Patienten mit akuter depressiver Episode zugrunde liegen. Weiterhin wird untersucht, wie diese Effekte mit der antidepressiven Wirkung des NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptor-Antagonisten Esketamin interagieren. Präfrontale und limbische Netzwerke und das Belohnungssystem sind hierbei von besonderem Interesse.
Literaturempfehlungen:
Bitsch F, Berger P, Nagels A, Falkenberg I, Straube B (2018) The role of the right temporo-parietal junction in social decision-making. Hum Brain Mapp 39(7): 3072-85. PubMed
Kircher T, Arolt V, Jansen A, Pyka M, Reinhardt I, Kellermann T, Konrad C, Lueken U, Gloster AT, Gerlach AL, Ströhle A, Wittmann A, Pfleiderer B, Wittchen HU, Straube B (2013) Effect of cognitive-behavioral therapy on neural correlates of fear conditioning in panic disorder. Biol Psychiatry 73(1): 93-101. PubMed
Nagels A, Cabanis M, Oppel A, Kirner-Veselinovic A, Schales C, Kircher T (2018) S-Ketamine-Induced NMDA Receptor Blockade during Natural Speech Production and Its Implications for Formal Thought Disorder in Schizophrenia: A Pharmaco-fMRI Study. Neuropsychopharmacol 43(6): 1324-33. PubMed
In enger Zusammenarbeit mit den Projekten
Gesünder altern durch positives Denken?
Prof. Dr. Stefanie Brassen
Auf welchem Weg hellt eine positive Erwartungshaltung die Stimmung auf?
Prof. Dr. Erik M. Müller
Prof. Dr. Dominik M. Endres
Dieses Projekt ist beendet.
Wie beeinflussen soziale Beobachtungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?
Prof. Dr. Markus Wöhr
Weniger Sorgen, mehr Optimismus: Lassen sich antidepressive Behandlungen in Echtzeit verbessern?
Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc
Prof. Dr. Winfried Rief
Projektleitung
Prof. Dr. Tilo Kircher
Psychiater
PD Dr. Irina Falkenberg
Psychiaterin
Mitarbeitende
Laila Noor
Studienärztin
Alexandros Matsingos
Studienarzt
Cüneyt Yildiz
Doktorand, Psychologe