Der Neurotransmitter steigert Antrieb und Motivation und ist einer der wichtigsten Akteure in den Belohnungsschaltkreisen des Gehirns. © magele-picture/stock.adobe.com
Der Neurotransmitter steigert Antrieb und Motivation und ist einer der wichtigsten Akteure in den Belohnungsschaltkreisen des Gehirns. © magele-picture/stock.adobe.com
Auf welchem Weg hellt eine positive Erwartungshaltung die Stimmung auf?
Die Relevanz einer positiven Erwartungshaltung in der Behandlung von Depressionen ist gut belegt. Dennoch weiß man bisher wenig darüber, über welchen neuronalen Mechanismus positive Erwartungen die Stimmung verbessern. In Projekt A07 haben wir diese Zusammenhänge genauer untersucht und sind der Frage nachgegangen, welche Rolle der Nervenbotenstoff Dopamin und die Belohnungsverarbeitung im Gehirn dabei spielen.
Die Arbeiten in Projekt A07 haben wir mit dem Ende der ersten Förderperiode erfolgreich beendet. Mehrere andere Projekte haben die Ergebnisse aufgegriffen und führen nun die Forschung mit dem jeweiligen Schwerpunkt weiter.
Die Rolle von Dopamin, Belohnungslernen und präfrontaler Aktivität bei erwartungsinduzierter Stimmungsverbesserung
Dieses Projekt untersucht die neuralen, neurochemischen und neurocomputationalen Pfade, die Erwartungseffekten auf negative Stimmung und Anhedonie zugrunde liegen. Mittels EEG (Elektroenzephalografie) und pharmakologischer Manipulation des dopaminergen Systems sowie computationaler Modellierung des Belohnungslernens untersuchen wir, wie die dopamin-abhängige Belohnungsverarbeitung zu Erwartungseffekten auf negativen Affekt und depressive Symptome beiträgt. Die Ergebnisse werden zum Verständnis präfrontaler und orbitofrontaler Aktivität bei der Entstehung von Erwartungseffekten auf Stimmung, depressive Symptome und Schmerz beitragen.
Literaturempfehlungen:
Binz M, Endres D (2019) Where do human heuristics come from? Proc CogSci19, 7 pages. Preprint available at https://arxiv.org/abs/1902.07580.
Müller EM, Pechtel P, Cohen AL, Douglas SR, Pizzagalli DA (2015) Potentiated processing of negative feedback in depression is attenuated by anhedonia. Depression and Anxiety 32: 296-305. PubMed
Stolz C, Endres D, Müller EM (2019) Threat‐conditioned contexts modulate the late positive potential to faces - A mobile EEG/virtual reality study. Psychophysiol, 56(4): e13308. PubMed
In enger Zusammenarbeit mit den Projekten
Wie wir selbst Erwartungen erzeugen – und was Aufmerksamkeit damit zu tun hat
Prof. Dr. Christian Büchel
Gesünder altern durch positives Denken?
Prof. Dr. Stefanie Brassen
Verbessern positive Erwartungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?
Prof. Dr. Tilo Kircher
PD Dr. Irina Falkenberg
Dieses Projekt ist beendet.
Wie beeinflussen soziale Beobachtungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?
Prof. Dr. Markus Wöhr
Projektleitung
Prof. Dr. Erik Müller
Psychologe
Prof. Dr. Dominik Endres
Physiker
Mitarbeitende
Li-Ching Chuang
Doktorandin, Psychologin
Nick Augustat
Doktorand, Psychologe