5 Fragen an Professorin Stefanie Brassen

 

Worüber freuen Sie sich im Jahr 2022?
Ich freue mich besonders, dass es wieder möglich ist, andere KollegInnen persönlich zu treffen. So gut die digitalen Kommunikationstechniken mittlerweile auch sind, ersetzen sie nicht den direkten Austausch. Das Gleiche gilt für die nun wieder stattfindende Präsenzlehre. Gerade bei Vorträgen ist es doch schön, die Zuhörer direkt anschauen zu können.

Wovon lassen Sie sich inspirieren?
Natürlich ist gerade dieser wissenschaftliche Austausch, sei es bei Vorträgen auf Konferenzen oder durch neue Veröffentlichungen, inspirierend. Viele Ideen stammen bei mir jedoch auch aus Alltagsbeobachtungen. Auf das Thema “Successful Aging” bin ich beispielsweise “gestoßen”, da ich für meine älteren PatientInnen-Stichproben (z.B. DemenzpatientInnen, PatientInnen mit Altersdepression) auch immer gesunde, gleichaltrige Kontrollprobanden befragt habe. Die positive Grundhaltung und ihr Umgang mit Altersbegleiterscheinungen haben mich nachhaltig beeindruckt und neugierig gemacht.

Was lernen Sie persönlich?
Erfolgreich altern ist gesellschaftlich ein wichtiges und brisantes Thema. Einen gewissen Eigennutz hat das natürlich auch, denn diese Themen betreffen mich selbst ja auch früher oder später...

Was erstaunt Sie immer noch?
Für mich stellt das Gehirn immer noch das spannendste Untersuchungsfeld überhaupt dar. Die Leistungskapazität und sein Einfluss auf unser Verhalten erstaunen mich immer wieder aufs Neue. Es ist beispielsweise faszinierend, welche Auswirkungen unsere pure Erwartung auf körperliche Reaktionen haben kann. Genau dieses spannende Forschungsfeld steht ja im Fokus unseres SFB.

Wofür müssen Sie Ihren Mitarbeitern danken?
Gerade in den letzten zwei Jahren brauchte man einen langen Atem und eine ausgeprägte Flexibilität, um mit den coronabedingten Einschränkungen und Ausfällen umgehen zu können. Wir konnten in der besonders harten Phase zum Beispiel keine ProbandInnen mit MRT scannen. Meine MitarbeiterInnen haben daraufhin hochspannende Verhaltensstudien geplant und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, z.B. in Form von Onlinebefragungen, durchgeführt. Häufig mussten coronabedingte Ausfälle, etwa durch Quarantänezeiten, von einzelnen MitarbeiterInnen abgefangen werden. Ich habe meine MitarbeiterInnen hier als äußerst motiviert, flexibel und solidarisch erlebt. Dafür bin ich sehr dankbar!

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