Kurz nach dem Beginn meiner Promotion 2012 wechselte unsere Arbeitsgruppe um Ulrike Bingel von Hamburg nach Essen. Ich wohnte jedoch weiterhin in Hamburg und absolvierte meine Promotion sozusagen in Fernbetreuung. Auch wenn diese Situation eine besondere Herausforderung darstellte, gelang es mir, durch guten und regelmäßigen Kontakt zur Arbeitsgruppe in Essen in regem Austausch zu sein. Das war vor der Corona-Pandemie noch nicht so leicht wie heute. In den letzten Jahren sind Online-Meetings und Homeoffice deutlich selbstverständlicher geworden. Durch regelmäßige Online-Treffen zum wissenschaftlichen Austausch, gemeinsame Mittagessen und meine persönlichen Besuche in Essen mehrmals im Monat gelang es über die Jahre, fester Bestandteil und zentrale Figur in unserer Arbeitsgruppe zu sein – etwas, das sich auch positiv auf meine Arbeit im SFB auswirkt. Unsere nächste Begutachtung 2024 wird beispielsweise in Hamburg stattfinden. Ich kenne viele der ProjektleiterInnen vom Standort Hamburg bereits aus der Zeit meiner Promotion und überblicke die Gegebenheiten am UKE sehr gut. Das sind große Vorteile, nicht nur für die nächste Begutachtung, sondern auch allgemein bei der Arbeit im überregionalen SFB. Als wissenschaftliche Koordinatorin bin ich eng in Kontakt mit allen ProjektleiterInnen und muss auch die Strukturen und Gepflogenheiten an den einzelnen Universitäten einbeziehen.
Nach der Geburt meiner Tochter im Februar 2022 konnte ich einige Monate die Elternzeit genießen, aktuell finden wir gerade als Familie unseren Platz zwischen Homeoffice und dem Pendeln nach Essen. Das ist natürlich eine zusätzliche Herausforderung, aber eine sehr beglückende. Der SFB bietet hier wunderbare, auch individuelle Möglichkeiten für junge Forschende mit Familie: So konnte ich zum Beispiel mit meiner Familie gemeinsam zur SIPS-Konferenz reisen. Und alle freuen sich, meine Tochter zwischendurch zu sehen, und wundern sich, wie schnell sie groß geworden ist.
von Dr. Katharina Schmidt