Chronische Kreuzschmerzen (engl. „Lower Back Pain“, LBP) gehen oft mit einem erheblichen Verlust an Lebensqualität einher. Die Betroffenen erleben körperliche Einschränkungen, die auch sozioökonomisch nachteilige Auswirkungen haben. Gleichzeitig sind viele LBP-PatientInnen von Depressionen betroffen.
 
Ein Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum unter Beteiligung von Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch aus unserem SFB hat nun die Rolle von Behandlungserwartungen in diesem schwierigen Krankheitsfeld untersucht. Das Ergebnis: Wenn die Betroffenen wenig Erfolg von einer neuen Therapie erwarten, wirkt diese signifikant schlechter. Auch eine depressive Stimmung wirkt sich negativ auf den Therapieerfolg aus – wobei das offenbar zumindest teilweise auf eine negative Behandlungserwartung zurückzuführen ist, die gerade Depressive oft zeigen.
Nun haben viele PatientInnen mit chronischen Kreuzschmerzen bereits negative Erfahrungen mit vorangegangenen Therapieversuchen gemacht und gehen daher wenig optimistisch an neue Ansätze heran. Das wiederum verringert ihre Chance auf eine erfolgreiche Therapie – ein Teufelkreis. Um diesen zu durchbrechen, regen die Forschenden an, gezielt an den Behandlungserwartungen von LBP-Betroffenen zu arbeiten. Auch und gerade dann, wenn zusätzlich eine Depression vorliegt.
 

Lesen Sie die englische Originalpublikation in The Journal of Pain hier.