Induzierte Krankheitssymptome verändern das Verhalten einer Ratte. © Huw Jones/Alamy Stock Foto

Induzierte Krankheitssymptome verändern das Verhalten einer Ratte. ©  LightField Studios/Alamy Stock Foto

Welchen Einfluss haben negative Erfahrungen auf mögliche Nebenwirkungen einer Behandlung?

PatientInnen, die eine Immun- oder Chemotherapie durchlaufen, entwickeln als Nebenwirkungen oft Symptome wie Angst, Depression oder Müdigkeit. Sie verstärken sich, je länger die Therapie dauert, oder werden bereits beim Betreten des Krankenhauses ausgelöst, noch bevor die Medikamente verabreicht sind. Wie genau wird dieses erlernte Auftreten von Krankheitssymptomen durch negative Behandlungserwartung getriggert? Das Projekt untersucht die neurobiologischen Mechanismen im Tiermodell mit dem langfristigen Ziel, die Effizienz und Verträglichkeit von Therapien zu verbessern und Therapieerfolge zu erzielen.

Wissenschaftliche Zusammenfassung

Neurobiologische Mechanismen negativer Behandlungserwartung in einem Tiermodell für endotoxin-induziertes Krankheitsverhalten

Das Projekt untersucht die neurobiologischen Mechanismen negativer Erwartungseffekte in einem Tiermodell für erlerntes Krankheitsverhalten. Die Auswirkungen negativer Behandlungsvorerfahrung auf die Ausprägung von Krankheitssymptomen werden auf behavioraler, physiologischer und neuronaler Ebene analysiert. Die besondere Bedeutung des zentralen Furchtnetzwerks und des Inselkortex für die Initiierung und Aufrechterhaltung negativer Erwartungseffekte soll durch chemogenetische Hemmung der neuronalen Aktivität in diesen Hirnregionen untersucht werden.

Literaturempfehlungen:

Doenlen R, Krügel U, Wirth T, Riether C, Engler A, Prager G, Engler H, Schedlowski M, Pacheco-López G (2011) Electrical activity in rat corticolimbic structures after single or repeated administration of lipopolysaccharide or staphylococcal enterotoxin B. Proc Royal Soc B Biol Sci 278: 1864-1872. PubMed

Engler H, Brendt P, Wischermann J, Wegner A, Röhling R, Schoemberg T, Meyer U, Gold R, Peters J, Benson S, Schedlowski M (2017) Selective increase of cerebrospinal fluid IL-6 during experimental systemic inflammation in humans: association with depressive symptoms. Mol Psychiatry 22: 1448-1454. PubMed

Prager G, Hadamitzky M, Engler A, Doenlen R, Wirth T, Pacheco-Lopez G, Krugel U, Schedlowski M, Engler H (2013) Amygdaloid signature of peripheral immune activation by bacterial lipopolysaccharide or staphylococcal enterotoxin B. J Neuroimmune Pharmacol 8: 42-50. PubMed

In enger Zusammenarbeit mit den Projekten

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Wie beeinflussen Behandlungs­erfahrungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?

Prof. Dr. Markus Wöhr
Prof. Dr. Rainer K.W. Schwarting

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Projektleitung

Prof. Dr. Harald Engler

Prof. Dr. Harald Engler
Biologe

Prof. Dr. Manfred Schedlowski

Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Psychologe

Mitarbeitende

Kirsten Dombrowski
Doktorandin, Biologin

Lisa Trautmann
Doktorandin, Biologin