Individuelles Schmerzempfinden ist ein kritischer Faktor bei Millionen Patienten mit Reizdarmsyndrom. © kei907/stock.adobe.com
Individuelles Schmerzempfinden ist ein kritischer Faktor bei Millionen Patienten mit Reizdarmsyndrom. © kei907/stock.adobe.com
Wie beeinflusst unser Gehirn Bauchschmerzen?
Wie nehmen PatientInnen mit Reizdarmsyndrom Signale aus dem Darm und den viszeralen Schmerz im Vergleich zum somatischen Schmerz wahr? Und wie wird dies durch psychologische Faktoren – vor allem eine negative Erwartungshaltung – beeinflusst? Das sind wichtige Forschungsfragen, deren Erkenntnisse auch bei anderen chronischen Schmerzen hilfreich sein könnten.
Effekte negativer Erwartung auf Viszerozeption und viszeralen Schmerz
Dieses Projekt untersucht den Einfluss negativer Erwartungen auf Viszerozeption und viszeralen Schmerz in gesunden Versuchspersonen und PatientInnen mit Reizdarmsyndrom (IBS) und testet, inwieweit diese Effekte auf eine andere Schmerzmodalität (somatischen Schmerz) generalisieren. Dieses Projekt wird ein etabliertes, klinisch-relevantes tonisches Schmerzmodell nutzen, um translationale Erkenntnisse zu fördern. Ein Fokus wird auf die modulierende Rolle von Stress und affektiver Komorbidität gelegt, da diese Faktoren PatientInnen mit IBS und anderen chronischen Schmerzerkrankungen charakterisieren.
Literaturempfehlungen:
Benson S, Siebert C, Koenen LR, Engler H, Kleine-Borgmann J, Bingel U, Icenhour A, Elsenbruch S (2019) Cortisol affects pain sensitivity and pain-related emotional learning in experimental visceral but not somatic pain: A randomized-controlled study in healthy men and women. Pain 160(8):1719-1728. PubMed
Elsenbruch S, Rosenberger C, Enck P, Forsting M, Schedlowski M, Gizewski ER (2010) Affective disturbances modulate the neural processing of visceral pain stimuli in irritable bowel syndrome: an fMRI study. Gut 59:489-95. PubMed
Elsenbruch S, Rosenberger C, Bingel U, Forsting M, Schedlowski M, Gizewski ER (2010) Altered emotional modulation of the neural response to visceral stimuli in irritable bowel syndrome. Gastroenterology 139:1310-1319. PubMed
Schmid J, Theysohn N, Gaß F, Benson S, Gramsch C, Forsting M, Gizewski ER, Elsenbruch S (2013) Neural mechanisms mediating positive and negative treatment expectations in visceral pain: a functional magnetic resonance imaging study on placebo and nocebo effects in healthy volunteers. Pain 154:2372-2380. PubMed
In enger Zusammenarbeit mit den Projekten
Wo zeigen sich Schmerzerwartung und Schmerzbehandlung im Gehirn?
Prof. Dr. Christian Büchel
Gesünder altern durch positives Denken?
Prof. Dr. Stefanie Brassen
Verbessern positive Erwartungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?
Prof. Dr. Tilo Kircher
PD Dr. Irina Falkenberg
Erwartungsinduzierte Steigerung des Therapieerfolgs von Psoriasis-PatientInnen in Bezug auf Schmerzempfinden, Juckreiz und Lebensqualität.
Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Dr. Wiebke Sondermann
Verstärken Ängste die Absetzsymptomatik bei Antidepressiva?
Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc
Prof. Dr. Tilo Kircher
Projektleitung
Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch
Psychologin
PD Dr. Julian Kleine-Borgmann
Neurologe
Mitarbeitende
Dr. Laura Ricarda Lanters
Postdoc, Psychologin
Dr. Robert Jan Pawlik
Postdoc, Neurowissenschaftler
Dr. Jana Aulenkamp
Clinician Scientist, Emerging PI
Catrin Guddat
Medizinstudentin