Auszeichnung für Dr. Livia Asan: Die Wissenschaftlerin und Assistenzärztin für Neurologie aus dem SFB/TRR 289 hat den Felgenhauer-Forschungspreis 2024 erhalten. Die Stiftung zur Förderung junger Neurowissenschaftler würdigt damit Asans Arbeit zu Nocebo-Mechanismen bei funktionellen neurologischen Störungen (FNS).

Zeigen Patientinnen und Patienten mit funktioneller neurologischer Störung verstärkte Nocebo-Effekte? Für ihre Forschung zu dieser Frage ist Dr. Livia Asan auf dem 97. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie in Berlin ausgezeichnet worden.

 

Von FNS Betroffene leiden unter typischen neurologischen Symptomen wie Lähmungen, Anfällen oder sensiblen Störungen, denen jedoch keine ausreichende körperliche Ursache zugeordnet werden kann. Dabei lassen sich große Parallelen zu Nocebo-Effekten erkennen, welche Asan in in der Arbeitsgruppe von Prof. Ulrike Bingel am Universitätsklinikum Essen erforscht. So nehmen Menschen mit FNS zum Beispiel Körperreize tendentiell negativer und krankheitsbezogen wahr, und negative Erwartungen haben einen besonders starken Einfluss auf den Gesundheitszustand.

Obwohl FNS im klinischen Alltag häufig auftreten, werden sie oft erst spät erkannt und sind nur unzureichend verstanden. Deshalb ist es wichtig, diese Gruppe von Erkrankungen genauer zu erforschen und die Therapiemöglichkeiten auszuweiten. Sollten Nocebo-Effekte tatsächlich ursächlich zu FNS beitragen, könnte das wichtige, neue Behandlungsmöglichkeiten für die betroffenen Patientinnen und Patienten eröffnen.

Der Felgenhauer-Forschungspreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Dr. Livia Asan wird mit dieser Unterstützung ihr translationales Forschungsprojekt ausweiten, das sie parallel im Bingellab am Universitätsklinikum Essen sowie in der Arbeitsgruppe von Prof. Mark Edwards am Institute of Psychiatry, Psychology and Neuroscience des King’s College in London durchführt.