Preis "Bestes Forschungsumfeld 2024": Dr. Livia Asan und Dr. Ezgi Arikan vom BingelLab Essen nehmen die Urkunde entgegen.
Preis "Bestes Forschungsumfeld 2024": Dr. Livia Asan und Dr. Ezgi Arikan vom BingelLab Essen nehmen die Urkunde entgegen.

Offen, kreativ, wertschätzend: So wünschen sich die Volkswagen Stiftung und „Die Junge Akademie“ das Forschungsumfeld für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im frühen und mittleren Karrierestadium. Deshalb haben sie 2024 erstmals den Preis für das „Beste Forschungsumfeld“ ausgerufen. Am 7. Juni 2025 wurden die 24 Shortlist-Teams von insgesamt 300 Bewerbungen in Berlin geehrt – darunter auch das Team BingelLab der Klinik für Neurologie an der Universitätsmedizin Essen.

Dr. Livia Asan und Dr. Ezgi Arikan vom BingelLab nahmen die Urkunde entgegen. Für die Neurologin Dr. Asan ist im BingelLab entscheidend: „Das tolle Forschungsumfeld ist für mich durch die gute Führung geprägt. Wir werden als junge WissenschafterInnen erkannt, ermutigt, empowert, gefördert, auch gefordert, und haben eine echt starke Mentorin an unserer Seite.“ Das hofft sie später als Ärztin und Wissenschaftlerin weitertragen zu können.

Unter der Leitung von Prof. Ulrike Bingel erforscht das BingelLab die Wahrnehmung, Modulation und Chronifizierung von Schmerz sowie kognitive Einflüsse auf Behandlungen, vor allem Placebo- und Nocebo-Effekte. Das interdisziplinäre, bunte und dynamische Team arbeitet mit vielfältigen Ansätzen – von der funktionellen Magnetresonanztomographie, über pharmakologische Untersuchungen, bis hin zu kontrollierten klinischen Studien - und in engem Austausch mit starken nationalen und internationalen PartnerInnen. Das BingelLab ist an mehreren Teilprojekten des SFB/TRR 289 maßgeblich beteiligt. 

Erfolgsfaktoren für ein produktives Forschungsumfeld

„Ein gutes Forschungsumfeld fördert gute Wissenschaft, indem es individuelle Stärken hervorbringt und diese für alle gewinnbringend zu einem größeren Ganzen zusammenführt“, weiß Prof. Bingel. Wichtig sind ihr für ihr Team: Raum für Blicke über den Tellerrand, Inspiration an Schnittstellen zwischen Disziplinen und Forschungsfeldern und vor allem ein positives familienfreundliches Arbeitsklima. Die Bewerbung wurde gemeinsam von mehreren NachwuchswissenschaftlerInnen der Gruppe eingereicht.

Welche Faktoren begeistern am BingelLab? „Betreuung und Mentoring werden hier großgeschrieben. In der Arbeitsgruppe sind studentische Hilfskräfte und Medizindoktorandinnen und -doktoranden genauso tragende Teile wie PhD-Studierende und Postdocs. Alle arbeiten wertschätzend gemeinsam daran, qualitativ hochwertige Forschung zu leisten“, erklärt die Psychologin Dr. Helena Hartmann. Die Psychologin Priv.-Doz. Dr. Katharina Schmidt betont als Projektleiterin: „Den interdisziplinären Austausch schätze ich ganz besonders, weil das oft zu schnelleren Problemlösungen führt, aber vor allem entstehen so spannende neue kreative Forschungsfragen, auf die man alleine vielleicht nie gekommen wäre.“

Die Auszeichnung betont die Bedeutung eines guten Forschungsumfelds für die Leistungsfähigkeit der Wissenschaft und die Wertschätzung jedes einzelnen Wissenschaftlers und jeder Wissenschaftlerin und würdigt den Beitrag jedes Mitglieds der Forschungsgemeinschaft für den wissenschaftlichen Fortschritt. Sie soll einen Anreiz schaffen, die Qualität des Forschungsumfelds als zentrales Qualitätsmerkmal für Wissenschaftsorganisationen zu etablieren und sich in der bewussten Gestaltung dieses Umfelds zu engagieren.