Erwartungssensiblere Gesundheitskommunikation zwischen Therapeut und Patient – SFB 289 "Treatment Expectation"

Der SFB „Treatment Expectation“ erarbeitet mit der Versorgungspraxis erste Vorschläge für eine erwartungssensiblere Gesundheitskommunikation 

Jede Form von Gesundheitskommunikation kann Erwartungen prägen und damit den Krankheitsverlauf beeinflussen. Das gilt in der persönlichen Beratung in der Praxis, in der Pflege, in therapeutischen Settings, in Apotheken, über digitale Angebote oder durch Berichterstattung in den Medien. Dieses Wissen ist nicht nur für medizinische Fachkräfte relevant, sondern ebenso für AkteurInnen in der Gesundheitsversorgung, Patienteninformation, Selbsthilfe, Prävention und Gesundheitspolitik. Eine aktuelle Publikation fasst die Kernpunkte und Forderungen zusammen.

Um für dieses Thema zu sensibilisieren, veranstaltete der SFB 289 „Treatment Expectation“ im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Gesundheitskompetenz (DNGK) in Berlin ein Symposium zum Thema „Die Macht der Erwartungen und ihre Implikationen für Gesundheitsinformationen und Gesundheitskompetenz“.

 

Erwartungssensiblere Gesundheitskommunikation DNGK

Podiumsdiskussion im Rahmen der DNGK-Jahrestagung 2025. Beteiligte (v.l.): Prof. Dr. Winfried Rief (Stellvertretender Sprecher SFB 289, Universität Marburg), Jana Hassel (BAG Selbsthilfe, Berlin), Prof. Dr. Eva-Maria Bitzer (DNGK, Pädagogische Hochschule Freiburg), Dr. Andreas Berger-Waltering (IQWiG, Köln), Prof. Dr. Christine Knaevelsrud (Projektleiterin im SFB 289, FU Berlin), Dr. Gisela Nellessen-Martens (Köln)

 

Sieben Implikationen für die Versorgungspraxis und Gesundheitspolitik

Im Juni 2025 diskutierten VertreterInnen aus Forschung, Versorgungspraxis und Patientenorganisationen, wie Erkenntnisse zu Erwartungseffekten in der Behandlung in Gesundheitsinformation, Gesundheitskompetenz und Versorgungspraxis einfließen können. Das war der Auftakt für einen intensiven Dialog mit der Versorgungspraxis und Gesundheitspolitik. Die Ergebnisse sind nun in der aktuellen Ausgabe des „Monitor Versorgungsforschung“ (MVF) erschienen. (Zur Publikation)

Auf sieben Implikationen für die Versorgungspraxis und Gesundheitspolitik einigten sich die Vertreter aus Versorgungspraxis und SFB, die jetzt von dem Autorenteam unter Prof. Winfried Rief, Leiter der Klinischen Psychologie und Psychotherapie der Universität Marburg, und stellvertretender Sprecher des Sonderforschungsbereich „Treatment Expectation", veröffentlicht wurden: mehr Wissen über Erwartungseffekte, mehr Aufklärung über Mechanismen und eine verantwortungsvolle Kommunikation mit PatientInnen sind die Kernpunkte. Eine weitere Forderung ist, dass die Gesundheitsinformationen sowie Packungsbeilagen überarbeitet werden.

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