Sonderforschungsbereiche bieten die Möglichkeit, Antworten auf komplexe Fragestellungen zu geben. Sie sind langfristig angelegt, interdisziplinär und gehen ein Thema detailliert und innovativ aus verschiedenen Forschungsblickwinkeln mit unterschiedlichsten Methoden an. Der Sonderforschungsbereich/Transregio „Treatment Expectation“ hat eine Bewilligung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für diese im wissenschaftlichen Wettbewerb hart umkämpften Projekte erhalten.
Neue Erkenntnisse über die Macht der Erwartung sollen im überregionalen Sonderforschungsbereich (SFB/TRR) 289 „Treatment Expectation“ zu einer systematischen Anwendung von Erwartungseffekten in der Therapie führen.
Im ersten Schritt müssen in experimentellen Modellen die psychologischen und neurobiologischen Mechanismen positiver und negativer Behandlungserwartungen und ihr Effekt auf die Wirksamkeit von Medikamenten entschlüsselt werden. Der zweite Schritt: Wie erklären sich die individuellen Unterschiede bei PatientInnen? Und drittens: Welche Möglichkeiten ergeben sich in der klinischen Anwendung von Erwartungseffekten in bestimmten PatientInnengruppen?
Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbunds zwischen den Universitäten Duisburg-Essen, Hamburg und Marburg ist Prof. Dr. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der UDE. Die DFG fördert das Projekt zunächst für 4 Jahre mit rund 12 Mio. Euro. Die Wissenschaftler konzentrieren sich in dieser Förderzeit auf zwei Volkskrankheiten: chronische Schmerzen und Depressionen. Später sollen auch Autoimmun- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht werden.