Prof. Yvonne Nesturiuc spricht in der 3sat-Wissenschaftssendung NANO über Nebenwirkungen in der Psychotherapie

„Leider hat es – wie so oft im Leben – das Gute schwerer als das Schlechte“

DIE ZEIT

„Warum das Gute mehr Aufmerksamkeit braucht“: Unter diesem Titel berichtet der Autor Ulrich Schnabel in der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ über eine aktuelle Studie aus unserem Sonderforschungsbereich.

In einem Experiment konnte ein Forschungsteam um Prof. Ulrike Bingel von der Universität Duisburg-Essen zeigen, dass negative Erwartungen zumindest bei Schmerzen stärkere und dauerhaftere Auswirkungen haben als positive. Der Noceboeffekt der negativen Erwartungen war dabei doppelt so groß wie der Placeboeffekt der positiven. (Hier der Bericht dazu auf unserer Website)

Optimisten sind glücklicher – neigen aber zum Leichtsinn

Dieses Ungleichgewicht könnte auf die Evolution des Menschen zurückgehen, wie Prof. Bingel in der Studie vermutet und auch Autor Schnabel in seinem Artikel ausführt: Wer eher mit dem Schlimmsten rechne, sei vorsichtiger und habe dadurch höhere Überlebenschancen. Wer dagegen mit stark positiven Erwartungen durchs Leben gehe, sei zwar tendenziell glücklicher, neige aber auch zum Leichtsinn, der evolutionär gesehen von Nachteil sei.

„Leider hat es – wie so oft im Leben – das Gute schwerer als das Schlechte“, schlussfolgert Schnabel – und rät seinen Lesern und Leserinnen, „mit einer zu gründlichen Lektüre des Beipackzettels“ zurückhaltend zu sein: Diese könne unbewusst das Erleben der Nebenwirkungen fördern.

Der Artikel ist in der Ausgabe 20/2025 der ZEIT erschienen und auch online verfügbar.