DIE ZEIT
Wer positiv auf die Welt und sich selbst blickt, ist tendenziell zufriedener, gesünder, erfolgreicher und erholt sich schneller von Krankheiten. Aber wie kann es gelingen, angesichts politischer Krisen und womöglich persönlicher Rückschläge eine positive Sicht auf die Zukunft zu entwickeln? Darüber spricht Prof. Winfried Rief in einem Artikel der ZEIT.
Kriege, Krisen, Klimawandel: Die Lage der Welt drückt gerade vielen Menschen auf die Stimmung. Dabei wäre eine positive Einstellung gerade in solchen Zeiten umso wichtiger: Denn Optimismus macht uns widerstandsfähiger gegen negative Entwicklungen – und zwar nicht nur psychisch, sondern auch körperlich, wie Prof. Winfried Rief in einem Artikel der Beilage "Christ & Welt" in der Wochenzeitung DIE ZEIT erklärt.
„Unsere Erwartungen beeinflussen unseren Körper“, sagt der Leiter der Psychotherapie-Ambulanz und der Einheit Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Philipps-Universität Marburg dem ZEIT-Autor Sasan Abdi-Herrle. In seiner Forschung konnte Rief unter anderem zeigen, dass der Behandlungserfolg von Herzoperationen wesentlich von der Erwartungshaltung der Patientinnen und Patienten abhängt und dass Erwartungen auch in anderen Bereichen, etwa beim Risiko für Depressionen, eine Rolle spielen. (Hier erklärt Rief im Video, wie Erwartungen den Verlauf von Depressionen beeinflussen)
Die eigene Weltsicht beruht zu einem wesentlichen Teil auf früheren Erfahrungen
Autor Abdi-Herrle macht sich in seinem Artikel daher auf die Suche nach den Ursachen für seine eigene, eher pessimistische Haltung und nach Möglichkeiten, eine positivere Weltsicht zu entwickeln. Er betrachtet Forschungsergebnisse, erinnert sich an schwierige Kindheitserfahrungen, findet aber auch Gründe für Optimismus in seinem Alltag.
„Zentral sind unsere Erfahrungen und unser Gehirn“, erläutert Winfried Rief, der auch Co-Sprecher des SFBs „Treatment Expectation“ ist. Es mache permanent Vorhersagen darüber, was passieren wird. Diese Prognosen basierten auch auf unseren früheren Erfahrungen. Wer häufiger positive Momente erlebe, blicke optimistischer in die Zukunft. Wer dagegen viele negative Erfahrungen mache, schätze die Lage negativer ein, so Rief.
Um alte Erwartungsmuster aufzubrechen, muss man sich neuen Situationen stellen
Wie kann es aber gelingen, eine negative Erwartungshaltung ins Positive zu wenden? „Reden und reflektieren ist wichtig, noch wichtiger aber ist handeln“, rät Prof. Rief dem Autor. Um alte Denk- und Erwartungsmuster aufzubrechen, müsse man sich immer neuen Situationen stellen. „Das gute Leben ist, wenn herausfordernde Situationen gelingen, ohne dass man sich vorher endlos Sorgen machen muss.“
Der vollständige Artikel ist am 11.9.2025 erschienen und steht hier auf der Website der ZEIT (Paywall).