Worte und Gesten einer Ärztin können nicht nur das Vertrauen und Wohlbefinden ihrer Patientinnen und Patienten steigern, sondern auch deren Erwartungshaltung gegenüber der Behandlung verändern. Foto: © javi_indy/Freepik

Worte und Gesten einer Ärztin können nicht nur das Vertrauen und Wohlbefinden ihrer Patientinnen und Patienten steigern, sondern auch deren Erwartungshaltung gegenüber der Behandlung verändern. Foto: © javi_indy/Freepik

Wärme, Kompetenz und mehr: Was Behandelnde mit ihrer Kommunikation bewirken können

Wie Behandelnde mit ihren Patientinnen und Patienten sprechen, hat einen großen Einfluss auf den Verlauf einer Therapie. Ihre Worte und Gesten können dabei nicht nur das Vertrauen und Wohlbefinden der Betroffenen steigern, sondern auch deren Erwartungshaltung gegenüber der Behandlung verändern. Dies kann wiederum die Art und Weise prägen, wie zum Beispiel Schmerzen im Gehirn verarbeitet werden – und damit den Behandlungserfolg beeinflussen.

Wirkt mein Arzt warm und zugewandt auf mich? Erscheint meine Ärztin kompetent?

In Projekt A19 untersuchen wir diese Effekte genauer. Dabei betrachten wir zum einen, wie die Wortwahl von Behandelnden auf freiwillige Versuchsteilnehmende wirkt: Welche Worte und Sätze lassen eine Ärztin oder einen Arzt kompetent wirken? Welche Wortwahl kann Herzlichkeit vermitteln? Diese Fragen beantworten wir anhand einer groß angelegten Online-Studie.

Darüber hinaus konzentrieren wir uns darauf herauszufinden, wie Sprache genau verstanden wird und wie Kommunikation die Schmerzwahrnehmung im Gehirn beeinflusst. Hierfür nutzen wir die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), mit der wir Hirnprozesse zur Sprachverarbeitung und neuronale Reaktionen auf verschiedene Kommunikationsstile und Schmerzreize im Gehirn sichtbar machen können.

Wie wirkt Kommunikation auf neurobiologischer Ebene?

Unser Ansatz kombiniert dabei modernste Bildgebungstechnologie mit der Analyse von Sprache, um besser zu verstehen, wie Kommunikation auf neurobiologischer Ebene wirkt. Damit hoffen wir, neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Art der Kommunikation zu besseren Therapieergebnissen beitragen kann.

Blank H, Alink A & Büchel C. Multivariate functional neuroimaging analyses reveal that strength-dependent face expectations are represented in higher-level face-identity areas. Communications Biology 2023; 6: 135. doi.org/10.1038/s42003-023-04508-8

Blank H, Spangenberg M, Davis MH. Neural prediction errors distinguish perception and misperception of speech. J Neurosci 2018; 38(27):6076-6089. doi.org/10.1523/JNEUROSCI.3258-17.2018

Blank H, Davis MH. Prediction errors but not sharpened signals simulate multivoxel fMRI patterns during speech perception. PloS Biol 2016; 14(11):e1002577. doi.org/10.1371/journal.pbio.1002577

Garlichs A, Blank H. Prediction error processing and sharpening of expected information across the face-processing hierarchy. Nat Commun. 2024 Apr 22;15(1):3407. doi.org/10.1038/s41467-024-47749-9. Erratum in: Nat Commun. 2024 Aug 8;15(1):6752. doi.org/10.1038/s41467-024-51267-z. PMID: 38649694; PMCID: PMC11035707.

Wiech K. Deconstructing the sensation of pain: The influence of cognitive processes on pain perception. Science 2016; 354(6312):584-587. doi.org/10.1126/science.aaf8934.

Wiech K, Eippert F, Vandekerckhove J, Zaman J, Placek K, Tuerlinckx F, Vlaeyen JWS, Tracey I. Cortico-brainstem mechanisms of biased perceptual decision-making in the context of pain. J Pain 2022 Apr;23(4):680-692. doi.org/10.1016/j.jpain.2021.11.006.

Zaman J, Vlaeyen JWS, Wiech K. When experience is not enough: learning-based cognitive pain modulation with or without instructions. Pain 2022; 163(1):137-145. doi.org/10.1097/j.pain.0000000000002322.

Zika O, Wiech K, Reinecke A, Browning M, Schuck NW. Trait anxiety is associated with hidden state inference during aversive reversal learning. Nat Commun 2023; 14(1):4203. doi.org/10.1038/s41467-023-39825-3.

In enger Zusammenarbeit mit folgenden Projekten:

A01

A01

A02

A02

A03

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A04

A04

Wie beeinflusst unser Gehirn Bauchschmerzen?

Prof. Dr. Sigrid Elsenbruch
PD Dr. Julian Kleine-Borgmann

A09

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Wie beeinflussen Behandlungs­erfahrungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?

Prof. Dr. Markus Wöhr
Prof. Dr. Rainer K.W. Schwarting

A11

A11

A13

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A18

A18

Wie geht es anderen – und was heißt das für mich?

Dr. Jan Haaker
Prof. Dr. Christiane Melzig

Projektleitung

Prof. Dr. Helen Blank – SFB/TRR 289 – Treatment Expectation

Prof. Dr. Helen Blank
Psychologin

Prof. Dr. Katja Wiech – SFB/TRR 289 – Treatment Expectation

Prof. Dr. Katja Wiech
Psychologin

Mitarbeitende

Philipp Schumann
Doktorand