Datenanalysen vieler Tausend VersuchsteilnehmerInnen können die Grundlagen interindividuelle Unterschiede offenbaren. © IRStone/stock.adobe.com

Datenanalysen vieler tausend Versuchsteilnehmer können die Grundlagen interindividuelle Unterschiede offenbaren. © IRStone/stock.adobe.com

Was beeinflusst die individuelle Erwartungshaltung eines Patienten? Gene, Hormone, Stress?

Ob und wie positive oder negative Behandlungserwartungen den Erfolg einer Therapie beeinflussen, variiert stark zwischen PatientInnen. Dieses zentrale wissenschaftliche Projekt analysiert übergreifend die Daten von 2.800 PatientInnen und gesunden Versuchspersonen aus 14 Teilprojekten des Sonderforschungsbereichs. Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen und herauszufinden, welche Bedeutung einerseits psychologische Faktoren wie Angst, Stress und Depression und andererseits Hormone, neuroendokrine Botenstoffe und das individuelle Genom für diese individuellen Unterschiede haben. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, wie sich die Erwartungen der PatientInnen beeinflussen und die Therapie personalisieren und optimieren lässt.

Wissenschaftliche Zusammenfassung

Zentrales wissenschaftliches Projekt: Übergeordnete Psychometrie und neuroendokrines Assessment

Dieses zentrale wissenschaftliche Projekt stellt einheitliche, standardisierte psychometrische Instrumente zur Messung von Angst, Stress und negativem Affekt für alle Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs zur Verfügung. Parallel zu den psychometrischen Messungen wird durch die Analyse der Aufwachreaktion von Cortisol und der Alpha-Amylase-Aktivität im Speichel untersucht, ob und inwieweit Behandlungserwartungen durch die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse und des sympathischen Nervensystems beeinflusst werden. Zusammen werden diese Befunde Aussagen über mögliche psychologische und neuroendokrine Prädiktoren ermöglichen, die Behandlungserwartung und -ergebnisse von PatientInnen beeinflussen.

Literaturempfehlungen:

Enck P, Bingel U, Schedlowski M, Rief W (2013) The placebo response in medicine: minimize, maximize or personalize? Nat Rev Drug Discov. 12 191-204. PubMed

Grigoleit JS, Kullmann JS, Oberbeck R, Schedlowski M, Engler H (2013) Salivary α-amylase response to endotoxin administration in humans. Psychoneuroendocrinol. 38:1819-1823. PubMed

Petrakova L, Boy K, Mittmann L, Möller L, Engler H, Schedlowski M (2017) Salivary alpha-amylase and noradrenaline responses to corticotropin-releasing hormone administration in humans. Biol Psychol. 127:34-39. PubMed

Rief W, Burton C, Frostholm L, Henningsen P, Kleinstäuber M, Kop WJ, Löwe B, Martin A, Malt U, Rosmalen J, Schröder A, Shedden-Mora M, Toussaint A, van der Feltz-Cornelis C on behalf of the EURONET-SOMA Group (2017) Core outcome domains for clinical trials on somatic symptom disorder, bodily distress disorder and functional somatic syndromes: EURONET-SOMA recommendations. Psychosom Med 79:1008-1015. PubMed

In enger Zusammenarbeit mit den Projekten

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Gesünder altern durch positives Denken?

Prof. Dr. Stefanie Brassen

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Verbessern positive Erwartungen die Wirksamkeit von Antidepressiva?

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Verstärken Ängste die Absetzsymptomatik bei Antidepressiva?

Prof. Dr. Yvonne Nestoriuc
Prof. Dr. Tilo Kircher

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Projektleitung

Prof. Dr. Winfried Rief

Prof. Dr. Winfried Rief
Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut

Prof. Dr. Erik M. Müller

Prof. Dr. Erik Müller
Projektleitung, Psychologe

Prof. Dr. Manfred Schedlowski

Prof. Dr. Manfred Schedlowski
Psychologe

Prof. Dr. Harald Engler

Prof. Dr. Harald Engler
Biologe

Mitarbeitende

Sophie Wieczorek
Biologin, Technische Mitarbeiterin